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Unerhörte Stimmen

Dmitrij Kapitelman
Eine Formalie in Kiew

 

Dmitrij Kapitelman erzählt von einer Familie, die in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen, und am Ende ohne jede Heimat dasteht. "Erst durch dieses Buch ist das Verstehen der Migration, des Nicht-Dazugehörens und des Dazwischen möglich." Olga Grjasnowa
"Eine Formalie in Kiew" erzählt mit dem bittersüßen Humor eines Sohnes, der stoisch versucht, Deutscher zu werden.
Dmitrij Kapitelman kann besser sächseln als die Beamtin, bei der er den deutschen Pass beantragt. Nach 25 Jahren als Landsmann, dem Großteil seines Lebens. Aber der Bürokratie ist keine Formalie zu klein, wenn es um Einwanderer geht. Frau Kunze verlangt eine Apostille aus Kiew. Also reist er in seine Geburtsstadt, mit der ihn nichts mehr verbindet, ausser Kindheitserinnerungen. Schön sind diese Erinnerungen, warten doch darin liebende, unfehlbare Eltern. Und schwer, denn gegenwärtig ist die Familie zerstritten.

 

 

 


 

 

Hunger

Fatma Aydemir
Dschinns

 

Fatma Aydemirs grosser Familienroman - "Ihr Sound hat eine Wucht, die abwechselnd ins Herz und in die Magengrube geht." Alena Schröder 

 

Dreissig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemirs grosser Gesellschaftsroman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind. Alle haben sie ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden. Was sie jedoch vereint: das Gefühl, dass sie in Hüseyins Wohnung jemand beobachtet. Voller Wucht und Schönheit fragt "Dschinns" nach dem Gebilde Familie, den Blick tief hineingerichtet in die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte und weit voraus.

 

 

 


  

Unerhörte Stimmen

Jessica Durlacher
Die Stimme

 

„Etwas Furchtbares wird passieren. Eine Familie wird kein Leben mehr wie vorher führen können. Jessica Durlacher kündigt es zunächst ganz unterschwellig an. Den unglaublich geschickt ausgelegten Fangnetzen dieses Textes kann man sich dann kaum entziehen. Es ist klar, dass hier keine Familiengeschichte ausgebreitet wird. Aber es ist auch kein Krimi. Es ist ein grosser Roman über die Konflikte in unserer modernen Welt an einem Beispiel erzählt. Das Globale im Kleinen“. Annemarie Stoltenberg

 

Eine Somalierin wird Nanny in Zeldas Familie und entpuppt sich als phänomenale Sängerin. Ihr Name ist Amal. Zelda meldet sie bei der Talentshow 'Die Stimme' an. Nach einem glanzvollen Auftritt nimmt Amal vor laufender Kamera ihr Kopftuch ab. Dieser Akt der Befreiung hat Folgen. Zeldas Familie will Amal beschützen und gerät damit in einen Konflikt, der ihre Welt aus den Angeln hebt.