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Unerhörte Stimmen

Joachim B. Schmidt
Tell  

 

Joachim B. Schmidt schreibt mit seinem Buch Geschichte neu. In dem fulminanten Roman wird die Tell-Sage ein Pageturner, ein Thriller, der an moderne Netflix-Serien erinnert. Beinahe 100 schnelle Sequenzen, erzählt von 20 verschiedenen Protagonist:innen, preschen auf einen überwältigenden Showdown zu, der sich nicht vor denen großer Blockbuster verstecken muss. Schmidts Fiktion und seine Vision des Tell machen die Erzählung so einzigartig, frisch und zwingend. Im Zentrum von Schmidts Erzählung steht der ‹Mensch› Wilhelm Tell – ein Wilderer und Familienvater, ein Eigenbrötler und notorischer Querulant; ein Antiheld, einer, der überhaupt kein Held sein will, der eigentlich nur seine Ruhe, genug zu essen und seinen Leiterwagen haben will. Und eine Kuh verkaufen. Immer näher kommen ihm die verschiedenen Stimmen und erkunden, wie eine einzige Gewalttat größere und größere Kreise zieht. Schmidt bringt uns die Figuren des Mythos nahe und erzählt eine unerhört spannende Geschichte – auch für diejenigen, die noch nie etwas von Wilhelm Tell gehört haben.

 

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Hunger

Elisa Shua Dusapin
Ein Winter in Sokcho

 

«Ein Winter in Sokcho ist ein kleines Meisterwerk» (Jury Robert Walser Preis).
Im eiskalten Sokcho, einem Küstenort kurz vor Nordkorea, begegnen sie sich in einer heruntergekommenen Pension: eine junge Angestellte und ein Künstler aus der Normandie. Während er die Stille von Sokcho zum Zeichnen sucht, möchte sie ihr entfliehen. Zwei Gestrandete, die sich nach einem Neuanfang sehnen und ihn auf ihre Weise wagen. «Ein erster Roman von einzigartiger Schönheit.» (Le Figaro Littéraire)

 

 


 

 

Unerhörte Stimmen

Tove Ditlevsen
Gesichter

 

Kopenhagen, 1968: Lise Mundus, Autorin und Mutter dreier Kinder, entgleitet ihr Alltag. Sie meint, Stimmen zu hören und Gesichter zu sehen. Sie ist überzeugt, dass ihr Mann, der extravagant untreu ist, sie betrügt und verlassen wird. Vor allem aber hat sie Angst, dass sie nie wieder schreiben wird. Als sie in die Klinik geht und sich behandeln lässt, fragt sie sich, ob der Wahnsinn wirklich etwas ist, wovor sie sich fürchten muss - oder ob er nicht auch eine Form von Freiheit für sie bereithält. In "Gesichter" macht Tove Ditlevsen die Verschiebungen in der Wahrnehmung einer Frau mit literarischen Mitteln meisterhaft erfahrbar.
«Die Zeit für dieses Buch ist jetzt reif.» The Guardian

 

Tove Ditlevsen wurde 1917 als Tochter von Kirstine Alfrida Mundus (1890–1965) und Ditlev Nielsen Ditlevsen (1880–1972) geboren. Sie stammte aus dem Kopenhagener Arbeitermilieu des Stadtteils Vesterbro, verließ mit vierzehn Jahren die Schule und mit siebzehn Jahren ihr Elternhaus; sie wurde Dienstmädchen und Bürogehilfin. In dieser Zeit schrieb sie bereits Lyrik. In erster Ehe heiratete sie 1939 den 30 Jahre älteren Schriftsteller und Journalisten Viggo Frederik Møller und debütierte im gleichen Jahr mit der Gedichtsammlung Pigesind (Mädchensinn). Später war sie noch drei Mal verheiratet: in zweiter Ehe mit Ebbe Munk (1942–1945), mit dem sie eine Tochter hatte: Helle Munk (1943–2008); in dritter Ehe mit Carl T. Ryberg (1945–1950), mit dem sie einen Sohn hatte: Michael Ryberg (1946–1999); und in vierter Ehe mit Victor Andreasen (1951–1973), mit dem sie einen Sohn hatte: Peter Andreasen (* 1954).